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Portrait #4: Marlon von Boyoom Connective

 

Marlon Phillip, bekannt als Maloon TheBoom, ist ein Beatproduzent aus Zürich. Mit einem Freund hat er Ende 2012 spontan das Plattenlabel Boyoom Connective gegründet. Für unsere Blogserie zum Thema Arbeit 2.0 haben wir mit ihm über ihr Label und ihre Pläne für das Wärterhaus der Raumbörse Dynamo, welches sie bald zusammen mit GDS.FM beziehen, geplaudert.

 

Wer seid ihr und macht ihr?

Zusammen mit Kevin (Melodiesinfonie) habe ich das Label Boyoom Connective gegründet. Wir haben aber niemanden unter Vertrag. Unsere Funktion ist es, eine Plattform zu bieten und wir machen das als Musiker für Musiker. Ich sage gerne Anti-Label, denn der Sinn davon ist es, weiterzukommen, ohne sich in ein Label einordnen zu müssen, was oft auch mit Anpassung verbunden ist. Es ist inzwischen fast schon eine Art Movement geworden, in der unsere Philosophie und unsere Musik vertreten wird und wir auch andere pushen können. Als ich angefangen habe Musik zu machen, war hier Hip Hop nicht so gross unter Gleichaltrigen. Mir wurde oft gesagt, ich sei in den 90ern hängen geblieben, aber mittlerweile ist er coolerweise wieder am kommen. Wir hatten alle unsere ersten Erfolge im Ausland. Die Idee war also hier etwas zu machen, wo wir Teil der Szene sind und eine Plattform für andere bieten können. 

 

Wie finanziert ihr euch?

Alles Geld, welches reinkommt, wird wiederverwendet. Uns selber können wir noch nichts zahlen. Es ist uns aber wichtig, dass die Artists bezahlt werden können. An erster Stelle steht für uns aber ja die Musik und nicht das Geld. Ich denke das ist auch der richtige Weg um weiterzukommen. Ich arbeite und studiere, aber der Hauptfokus liegt bei Boyoom Connective. Obwohl ich kein Geld damit verdiene, sehe ich es trotzdem als meine Berufung. Es geht uns im Grunde darum mit guter Musik gute Vibes zu verbreiten. 

 

Ihr zieht jetzt zusammen mit GDS.FM in das Wärterhaus der Raumbörse vom Dynamo ein. Wie ist es dazu gekommen?

GDS.FM hat uns darauf angesprochen und gemeint, es würde zu uns passen. Und ich fand es eine gute Idee. Das Häuschen steht an einer coolen Lage. Ich bin in Zürich aufgewachsen und habe es irgendwie immer gesehen, aber nie richtig wahrgenommen. Man kennt es einfach. Wir werden das Wärterhaus hauptsächlich als Studio nutzen. Für GDS.FM eignet es sich nicht gut zum Senden. Sie werden es daher mehr als Werkstatt nutzen. Für uns ist es cool endlich einen Ort zu haben, wo wir zusammen musizieren können. Ich habe die Vorstellung von einem Raum, in dem die Zeit vergessen werden kann. Also nicht nur ein Ort, in dem alles Equipment vorhanden und alles schön technisch eingerichtet ist, sondern der auch dazu einlädt, kreativ zu sein. 

 

Was freut dich besonders, wenn ihr einen Auftritt habt?

Dass wir einen Abend lang nur instrumentale Musik spielen können, die Leute deswegen kommen und dann den ganzen Abend bleiben. Dies zeigt, dass wir als Untergrundbewegung sehr treue Fans haben. Oder zum Beispiel, dass Freund/innen meiner kleinen Schwester den Sound fühlen, zeigt, dass die nächste junge Generation wiederum an unserer Musik interessiert ist. Das sind so Dinge, die mich sehr freuen.

 

Boyoom Connective ist ein junges Plattenlabel, Kollektiv und eine Bewegung weltoffener Beatproduzenten aus der Schweiz. Sie organisieren immer wieder Labelnights, die nächste ist am 30. April 2017 im Exil Zürich.