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Mensch Düker !

Düker ist das, was seit Oktober den Projektraum des Dynamos unter dem Neumühlequai bespielt. Was es ist – darin will sich Düker nicht festlegen:

Wir haben nicht so eine Definition, wer oder was wir sind.

Der Charakter Dükers ist

nicht so greifbar […] Zum Teil mega, mega ruhig. Mega allein. Zum Teil mega fest am socializen.

Düker beschreibt sich selbst als

offen, transparent, divers, wandelbar.

Schlussendlich ist Düker

einfach so etwas

, das von den Menschen lebt, die ihre verschiedenen Ideen an Düker herantragen und Düker in einen stetigen Wandlungsprozess verstricken:

Es gibt wie keine Regeln, wie es genau aussieht, wie man* etwas macht. Alle machen es etwas anders. Es ist jedes Mal anders, wenn man dort hinkommt.

Diese Un-Organisiertheit geht mit der zeitlichen Limite der Nutzung Hand in Hand. Diese Begrenzung

gibt einem so die Sicherheit, irgendwann ist es auch vorbei und man* muss nicht so ein Konzept durchboxen.

Es habe zu Beginn des Düker-Lebens Diskussionen gegeben, wie das Konzept aussehen könne und ob überhaupt eine Düker-Gruppe definiert werden soll. Doch

irgendwann haben wir uns dagegen entschieden. Es hat irgendwie mehr Sinn gemacht für diese Zeit und mit dieser Konstellation von Menschen, die von überall hergekommen sind.

Wichtiger, als ein Konzept war das

drauflosmachen. […] Es hat für alles Platz. Solange man* sich gegenseitig respektiert.

Das gegenseitige Achten wird von Düker nicht nur im Awareness-Konzept, welches in den Räumlichkeiten angebracht ist, sondern auch im Gespräch besonders unterstrichen. Gerade weil

wir so unterschiedliche Menschen sind

, die eine

recht heterogene Gruppe

bilden – oder ein Gefäss, wie Düker es selbst umschreibt:

Zum Teil kommt es mir vor, als seien wir einfach so ein Gefäss und die Inputs kommen von viel weiter, als von Düker. Von so überall entstehen Ideen und Themen.

Ein Gefäss kann ja so wie alles beinhalten. Und [die Inputs, Ideen hinterlassen] ja dann so kleine Patina. Aber es entleert sich dann wieder und es kommt dann wieder was ganz Frisches rein.

Obwohl, so erzählt Düker, auch immer wieder unbekannte Gesichter den Raum betreten, hat bisher noch kein wirklicher Bubble-Break stattgefunden. Doch Bubble-übergreifende Momente gibt es, wodurch es schwierig zu erkennen sei:

Ist das nun wirklich etwas von jemandem* aus dem Düker, oder ist es von ganz extern. Und es ist dann immer viel Motivation da, etwas umzusetzen, wenn so ein Input von aussen kommt.

Blasen-platzende Momente wirken als eine antreibende Motivation, auch wenn sich Düker bewusst ist, dass ein richtiger Bubble-Break schwierig umzusetzen ist. Düker lebt von Ideen, die im Raum selbst entstehen – wie der fliegende Tisch auf dem Foto, welcher wegen Platzmangel entstanden ist – aber auch von solchen, die von aussen in den Raum reingetragen werden. So steht der Düker mit der Umgebung des Dynamos in einem Austausch. Zudem entspannt die Nähe zum Jugendkulturhaus Düker auf verschiedenen Ebenen: So kann Düker bei jedem Durst zu Getränken greifen, bei einer spontanen Aktion ein Event-Plakat mit dem Riso drucken, für den beautyspace den nail-polish-Wagen ausleihen oder sich ein neues Möbelstück schmieden. Auf die Frage hin, ob das Dynamo auch einschränkend wirkt, erwidert Düker:

Das Dynamo lässt uns sehr viele Freiheiten. Wir haben den Raum, dürfen machen und alle Ressourcen brauchen

, wovon die Niederschwelligkeit lebt. Die Nachbar*innenschaft von Düker und dem Dynamo baut auf einer Vertrauensbasis auf. Diese ist

ein guter moralischer Kompass

, wodurch Grenzen zwar

permanent

aber

nicht massiv

überschritten werden, murmelt Dücker. 

Was Düker macht, wird nach aussen hin via Düker is calling you , eine Telegram-Gruppe, kommuniziert. Bis voraussichtlich Ende Mai bewohnt Düker den Projektraum des Dynamos und freut sich über jeden Besuch, wodurch selbst ein Bild gemacht werden kann, was Düker alles ist. 

 

Diese Reportage beruht auf einem Gespräch vom 03/03/2022.

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