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Schaustelle präsentiert: GHOLASCH

Die Schaustelle #Madeatdynamo ist der Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art. Am 7. Und 8. Dezember verwandeln wir das Dynamo in eine alternative Weihnachtswelt. Die Schaustelle bietet eine bunte Mischung aus Markt und Workshops. In unserer Blogserie nehmen wir einige Akteur*Innen genauer unter die Lupe.

 

Schaustelle präsentiert:  G H O L A S C H 

Giulia ist die Macherin hinter Gholasch. Giulia, wohnt in einer Studi WG irgendwo in Zürich. Momentan ist sie in so einer Art Zwischenjahr und möchte bald einen Master beginnen, bestenfalls etwas Kreatives. Über Instagram verkauft sie Collagen, die aus alten Magazinen und anderen Printmedien bestehen. Die Idee entstand aus experimentierfreudigem Zufall - jetzt hängen die Werke in den Wohnzimmern ihrer Freunde in der ganzen Stadt verteilt. Bald wird sie ihre Unikate auch im Dynamo an der Schaustelle präsentieren. Wir wollten aber vorher noch etwas mehr über Gholasch erfahren.

 

Was ist Gholasch?

Gholasch – Upcycling Magazines and Others steht für Collagen, die ich aus verschiedensten Materialien herstelle. Alles was ich verwende wird upgecyclet, das heißt ich verwende nur gebrauchtes Material.Altpapier, alte Magazine aus Arztpraxen, Flyer, Postkarten, Broschüren welche zuvor als wertlos angesehen werden, werden durch Gholasch wieder zu wertvollen Materialien. Selbst die Bilderrähmen sind aus dem Brocki, nichts wird neu gekauft.

 

Ist jetzt keine Altpapier Sammlung mehr sicher von dir?

Theoretisch ja (schmunzelt). Ich nehme alles was ich kriegen kann. Viel Material kriege ich auch von Freunden. Wichtig ist mir einfach Sachen ausschließlich zu verwenden, die sonst im Abfall landen würden.

 

Wie hast du mit Gholasch begonnen?

Ich habe erst kürzlich begonnen mich mit dieser Kunst auseinanderzusetzen. Durch eine längere Arbeitspause hatte ich viel mehr Freizeit als normalerweise, da ich auch auf einige meiner gewohnten Hobbies verzichten musste. Auf der Suche nach neuen Beschäftigungen habe ich zum Beispiel begonnen Sprachen zu lernen, aber ich hatte auch den Wunsch nach einem kreativen Output. Durch einen Ausflug nach Berlin habe ich Sachen für den klassischen Gästebucheintrag gesammelt und diese dann zusammengeklebt. Ich habe gemerkt, was für eine Freude es mir macht Collagen zu kreieren. Es war einfach ein Ausprobieren, ich legte immer wieder neue Ausschnitte übereinander und habe damit gespielt. Bald habe ich auch erste Kompositionen auf Instagram hochgeladen. Ich bekam sehr viele positive Rückmeldungen, was mich weiter motiviert hat. Das finde ich besonders schön, wenn ich merke, dass auch andere von meinen Collagen animiert werden kreativ zu sein. Ich wurde sogar schon für Tipps angeschrieben, was für eine Ehre (lacht).

 

Wie kreierst du eine Collage?

Zuerst sammle ich verschiedensten Materialien, dann beginne ich zu schnipseln. In meinem Zimmer tobt das Kreativchaos, denn der gesamte Boden ist seit dem Beginn von Gholasch konstant mit Papierschnipseln übersäht. Intuitiv versuche ich Ausgeschnittenes übereinanderzulegen und suche nach interessanten Farb- sowie Oberflächenkompositionen. Ich probiere einfach aus ohne genaue Vorstellung wie die Collage am Ende aussehen wird. Die Collage soll aber nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch inhaltlich überlegt sein, so spiele ich mit Worten und Inhalten, die in den jeweiligen Ausschnitten vorkommen. Jede Collage ist somit immer eine Mischung von Inhalt und Ästhetik.
Ganz im Allgemein, ist jedes Werk immer auch Erinnerungsstück für bewussten Konsum. Die Collage veranschaulicht was alles aus alten, schon durchgelesenen wertlosen Printmedien und anderen Materialien kreiert werden kann. In ästhetischer Form im Wohnzimmer erinnert sie daran, dass man immer versuchen soll einen möglichst hohen Mehrwert aus Materialien zu gewinnen. Dadurch erhoffe ich mir neben Freude an der Gholasch auch ein Bewusstsein gegenüber zuvor genannten Materialien hervorzurufen.

 

Wo findest du Inspiration?

Inspiration finde ich überall. Wenn ich durch die Stadt laufe, auf Plakaten, im Schwimmbad, bei meinen Freunden, bei meiner Familie. Und natürlich Essen und Kochen das ist auch eine grosse Inspiration. Aber auch größere gesellschaftliche Thematiken wie der Klimawandel, Genderfragen, technologische Entwicklungen oder auch Gegensätzliche Denkweisen beschäftigen mich.

Auf der anderen Seite haben meine Collagen auch mein Verhältnis zu meiner Umwelt verändert. Die ständige Suche nach neuen Materialien für Gholsch macht mich aufmerksamer: Wie fühlt sich etwas zwischen den Fingern an – ist es hart, glänzig weich, kalt oder rau? Wie fühlt sich ein staubiger Teppich an? Durch das Kreative Schaffen wurde meine Sensibilität gegenüber Farben, Materialien und Oberflächen gestärkt. Gholasch hilft mir, in unserer digitalen Welt, den Bezug zum Physischen nicht zu verlieren.

Gholasch wird am 7. Und 8. Dezember an der Schaustelle im Dynamo ausstellen. Mehr Informationen zu Gholasch findest du unter www.gholasch.ch sowie auf Instagram.

 

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