ALLES NUR NOCH DIGITAL?

Nicht so im Digitalwerk. Seit diesem November bietet es jungen Menschen mit Interesse an der digitalen Gestaltung ein kollaboratives, offenes Labor. Es beinhaltet zwei Räume auf einem ganzen Stockwerk, wo sie ihre Ideen mit Hilfe von fortschrittlichen digitalen Technologien und vielen Werkzeugen, Maschinen, Soft- und Hardware entwickeln können. Im Vordergrund steht dabei der Prozess, zudem wird dem Austausch ein hoher Stellenwert zugesprochen. Das Digitalwerk ist gemeinschaftlich und transdisziplinär.

Schon im September 2022 wurden im Pop-Up FORMBAR digitale Möglichkeiten mit physischen Anwendungen zum Thema Digital Fabrication vermischt. Es war das letzte der vier Pop-Ups, die zu den unterschiedlichen digitalen Themen Interaction, Experience Realities, Film & Sound und Digital Fabrication von Juli bis Oktober stattfanden. Denn: «Es ist herausfordernd, die unterschiedlichen digitalen Bereiche einem einzelnen Themenfeld zuzuordnen», erzählt Salem Imadjane, Mitentwickler des Digitalwerks. Die vier Themenbereiche wurden also schon einmal ausgetestet und sind nun auch im am 11. November 2022 neu eröffneten Digitalwerk vertreten. «Es ging darum, herauszufinden, was gut funktioniert und was die Leute interessiert» erzählt Christa Kuratli, ebenfalls Mitentwicklerin des Digitalwerks. 

Das heisst: Im Digitalwerk spielt sich trotz des Namens nicht alles im klassisch digitalen Bereich ab. Besonders im Themenfeld Digital Fabrication werden physische Outputs generiert und können konkrete, echte Objekte hergestellt werden. Dies wird ermöglicht mit Maschinen, die im Spannungsfeld zwischen digitaler und physischer Produktion stehen, wie mit dem 3D-Drucker, der CNC-Fräse oder dem Keramikdrucker.

Dabei sind auch Überschneidungen der Werkbereiche nicht ausgeschlossen und sogar erwünscht. So kann es passieren, dass digital eine Form gemacht wird, die dann in der Keramik- oder Metallwerkstatt verwendet wird. So sind die Ideen und Konzepte zwar digital, aber daraus kann auch eine physische Umsetzung entstehen, die zum Beispiel dazu dient, Prototypen herzustellen.