Traute Fiebrich
Beschreibung
Traute Fiebrich
Wie sieht es aus, wenn Menschen, die einst ein überquellendes, sattes Leben führten, nun weiterleben, nachdem der Wind sich gedreht und der Ort, an dem sie Leben, seinen Glanz verloren hat. Nachdem sich die Welt von ihnen abgewandt hat. Als wäre ihnen der Stöpsel gezogen worden, aber Abfluss ist verstopft. Ihre stattlichen Häuser sind zu gedrungenen Hütten zusammengesackt und auch die Haltung der Leute hat sich entsprechend verändert. Als laste etwas Schweres auf ihnen. Die Erinnerung an die guten alten Zeiten wird gepflegt und ist zu einem Anker geworden, der das Jetzt legitimiert – und festhält. Die Zeit selbst ist starr geworden, ihre Tage gehen kaum merklich ineinander über. Das ist jetzt schon lange so. Wie lange, lässt sich nicht sagen. Der Alltag ist zu einem ungemütlichen, zähflüssigen Etwas verdickt, und die meisten halten sich darin mit einer dichten Schicht Zynismus über Wasser. Hindurch. Watend. Wartend? Eine diffuse Frage nach Schuld, ein Gefühl des Gescheitertseins hängt schwer greifbar wie der Nebel über den Straßen.
Ambraport, eine kleine Stadt am Meer. Das Wasser ist schwarz und zieht manchmal Fäden. Die Leute hier haben etwas Düsteres an sich in ihrer wortkargen, vagen Art. Fahles Licht auf fahler Haut, es nieselt. Kra kommt eines Abends an im Nebel und nimmt sich das Zimmer überm Wirtshaus. Dort arbeitet Ester. Ester ist Polys Schwester. Poly ist die Mutter von A. A ist das einzige Kind in Ambraport. A misst täglich vom Steg aus das Wasser. Das steigt, aber was soll man da machen.
Kra kommt an und niemand weiß, woher. Kra spricht nicht. Kra ist weder Mann noch Frau und entzieht sich damit den gängigen Kategorien. Kra ist fremd. Kra scheint nach etwas auf der Suche zu sein und alles in sich aufzusaugen. Was passiert, wenn an einem Ort wie Ambraport so jemand auftaucht? Durch Kras Anwesenheit gerät die scheinbare Ordnung, die scheinbare Stabilität in Ambraport ins Wanken. Tun sich erste Risse auf in der verkrusteten Luft, die trotz der dauerhaften Feuchtigkeit wie ausgetrocknet wirkt. Und mit Kras Ankunft in Ambraport beginnt diese Geschichte.
Gesine Beiküfner - Vocals, Songwriting
Benjamin Graf - Tasten, Vocals
Meret Schmid - Akkordeon, Vocals
Paula Hsu - Viola
David Bircher - Bass
Dominik Läuchli – Drums
Quirin S. Oeschger – Mischpult
Türöffnung: 16:30
Show: 17:00